Beim ehemaligen Untertorturm eine Marke setzen
Neunkirch hat sich gut gehalten. Nach fast 800 Jahren ist sein Stadtgrundriss immer noch modern, besser als vieles, was einem heute als «Stadt» oder «verdichtetes Bauen» begegnet.
Vor diesem historischen Hintergrund dürften auch wir Heutigen Neues wagen. Schliesslich gäbe es Neunkirch in seiner einmaligen Form nicht ohne die Vision, den Pioniergeist und die Tatkraft seines Gründers. Wie sonst wäre ein Bischof auf das Rechteck gekommen, hätte er sich nicht von einer Vision leiten lassen?
Eine belebende Frage wäre beispielsweise, wie wir heute einen neuen Westeingang ins Städtli gestalten würden, dort wo bis 1825 der Untertorturm stand. Wie wir bei der verloren gegangenen Torsituation mit künstlerischen oder architektonischen Mitteln zeigen könnten, dass sich hier der Raum der Vordergasse schliesst. Ein Studienauftrag oder ein öffentlicher Wettbewerb würde das Vorhaben bekannt machen und könnte einen Aufbruch signalisieren.
Eine andere Idee wäre, die gotische Holzdecke zurückzuholen, die früher im Oberhof einen Saal zierte und heute im Keller des Landesmuseums Zürich eingelagert ist. Schon die Forderung, die Decke gehöre an ihren ursprünglichen Ort, könnte das aufmüpfige Landstädtchen bekannt machen.